Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten
wie Aufmerksamkeit, Konzentration,
Merkfähigkeit, Gedächtnis oder Lese-
Sinn- Verständnis
Neuropsychologischen Defiziten wie z.B. Ordnen,
das Nachvollziehen
von
Teilschritten einer Handlung, das Erkennen von
Gegenständen oder
das Erfassen von Räumen, Zeit und Personen
Sozio-emotionalen Veränderungen unter anderem
in den Bereichen
der
Steuerung von Emotionen, der Affekte oder bei
der Gestaltung von Kommunikation.
Es können einzelne Schwierigkeiten
oder auch mehrere in Kombination auftreten. Im
ungünstigen Fall kann der Betroffene nicht
mehr allein in seiner Wohnung leben, seinem Beruf
nachgehen oder seine Freizeitbeschäftigungen
ausüben. Die Erfahrung zeigt, dass nur bei
wenigen neurologischen Erkrankungen eine vollständige
Rückbildung der Phänomene zu erwarten
ist.
Ein wichtiges ergotherapeutisches Tätigkeitsfeld
ist deshalb die Beratung des Betroffenen, seines
Umfeldes und das behutsame Erweitern der Tätigkeitsfelder
im Alltag. Dabei kann für eine Person der
selbständige Toilettengang im Vordergrund
stehen, während für eine andere das
Autofahren oder Fahrradfahren von herausragender
Bedeutung ist. Vielleicht sind es aber auch scheinbare
Kleinigkeiten wie das Essen mit Messer und Gabel
oder das unabhängige Einkaufen gehen.
Um die vorrangigen Ziele und ihre Teilschritte
eingrenzen zu können steht zu Beginn der
Behandlung die Befunderhebung, aus der sich die
Behandlungsziele ergeben. Die Ergotherapeutin
entwickelt in Absprache mit dem Patienten hieraus
einen Behandlungsplan. Im Mittelpunkt der Befunderhebung
stehen:
- individuelle Ziel (was möchten
Sie unbedingt wieder können und was davon
ist einem persönlich besonders wichtig?)
- die Zufriedenheit mit den
allgemeinen Lebensumständen (Psychosoziales
Umfeld, Arbeitsplatz, Freizeitgestaltung, formale
Bedingungen wie Umfang und Art der Betreuung
, Wohnraumanpassung, Hilfsmöglichkeiten
etc.)
- die Einschätzung der
derzeitige Selbständigkeit (was geht allein,
wozu benötigt man Hilfe und warum, welche
Hilfsmittel gibt es?)
- das Erfassen motorischer,
kognitiver und psychischer Stärken und
Schwächen (wo gibt es Defizite und warum?
Welche Fähigkeiten hat der Betroffene,
um hier auszugleichen?)
- Analyse der genannten Ziele:
(was ist aus therapeutischer Sicht ein realistisches
Ziel? Wann ist es voraussichtlich erreichbar
und welche Maßnahmen sind hierfür
nötig?)
Unter Einsatz verschiedener Medien und Therapiemittel
können dann zum Beispiel:
- ungünstige Bewegungsmuster,
die Folgeschäden nach sich ziehen, gehemmt
und andere aufgebaut werden
- die Aufnahme und Verarbeitung
von Sinnesreizen stimuliert werden
- die Greiffunktion der Hände
trainiert oder Ersatztechniken eingeübt
werden
- grundlegende alltägliche
Routinen wie Waschen, Ankleiden oder Essen erarbeitet
werden
- der Gebrauch von Hilfsmitteln
erprobt oder die Patienten bzw. ihre Angehörigen
bei der Anschaffung der Hilfsmittel oder Wohnumfeldanpassungen
beraten werden
- durch ein Hirnleistungstraining
die Konzentration, Orientierungsfähigkeit
oder die Merkfähigkeit verbessert werden
- die neuropsychologischen
Fähigkeiten bei der Wahrnehmung oder Verarbeitung
erweitert werden.
und vieles andere mehr.
Eine regelmäßige Erfolgskontrolle mit
Hilfe standardisierter oder nicht standardisierter
Messverfahren gibt im Verlauf der Behandlung die
Möglichkeit, die Ziele dem Verlauf der Behandlung
anzupassen. Die Behandlung gilt als abgeschlossen,
wenn die vereinbarten Behandlungsziele erreicht
wurden. Gegebenenfalls können auch weitere
Ziele für die Fortsetzung der Therapie zum
gleichen oder einem späteren Zeitpunkt definiert
werden. |